Rauchbrand-Keramik im GalerieCafé

 
 

Der Markgräfler Flecken Bamlach, ein reizvoller Ortsteil Bad Bellingens, liegt umgeben von Weinbergen und Obstbäumen etwas erhöht an den Hängen des Schwarzwalds und bietet einen Blick gen Sonnenuntergang weit über die Rheinebene bis ins Elsaß hinein. Mitten im Dörfchen liegt das gastfreundliche GalerieCafé von Astrid Towers. Hausgebackene Kuchen und Torten, Getränke und Snacks werden dort angeboten und in der kalten Jahreszeit auch Glühwein, Waffeln und eine Tages-Suppe. Hin und wieder gibt es kleine Konzerte. Auf den zwei ehemaligen Heuböden und im Hauptraum werden dreimal jährlich wechselnd Kunstwerke überwiegend regionaler Künstler präsentiert. Ausgestellt werden Malerei, Skulptur, Fotokunst und anderes. Vom 23. September bis zum 18. Dezember '22 sind dort nun Rauchbrand-Arbeiten aus Kürnberger Fertigung zu sehen: Schalen mit Kintsugi-Technik (Scharten- und Sprungbetonung durch Goldstaub), zwei große repräsentative Vasen im Geschwister-Stil, eine Austernkeramik mit weichglänzender Innenfläche und rauhherber Außenseite, ein archaischer Krug als Hommage an sardisch-bronzezeitliche Keramik, eine eigenwillig asymmetrische Vase im Granitkleid und kleinere Gefäße mit der Patina einer Wabi-Sabi-Schönheit. Auf einer breiten dreibödigen Eisen-Konsole befindet sich zentral eine Sechs-Vasen-Installation mit dem Titel “Die Versehrten”. Unter ihnen warten große Ton-Eier geduldig auf ein Schlüpfen. Über der Versehrtengruppe hingegen thront eine kleine, aber immens präsente Kobra-Gestalt.

“Die Kunstobjekte von Frauke Roloff bestechen durch organische Formen und glänzende Oberflächen, die durch archaische Techniken des Polierens und Rauchbrennens ihre charakteristische Schönheit erhalten. Die Gefäße sind frei Hand und ohne rotierende Töpferscheibe modelliert, Asymetrien werden begrüßt und individuelle Formen geschätzt, alle sind absolute Unikate. Glanz wird durch mehrfaches Polieren mit Halbedelsteinen erreicht. Die "Bemalung" der Oberflächen übernimmt ein einfaches Feuer. Unwiederholbar entstehen Farben, Muster, Effekte. Eine Endpolitur mit Bienenwachs betont diese Feuerspuren und verschließt die Poren. Die abstrakten Skulpturen durchlaufen die gleichen Stadien von Formen-Polieren-Brennen-Räuchern-Polieren. Vasen, Schalen, Bewegungsstudien, Figurinen, Rundlinge ... - alle sprechen dieselbe organisch-sinnliche Sprache und laden zu begreifendem Berühren ein.”

Statement


 
 
 
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Frost & Feuer

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Kunst in Kürnberg ‘22